yoga.punkt

Die Yogawelt wird immer bunter. Eigentlich schön, dass immer mehr Yoga praktiziert wird! Aber bei dieser Flut von  Angeboten kann man leicht den Überblick verlieren. Was ist die Essenz von Yoga, und was ist modischer Schnickschnack drumherum?
Yoga in der Tradition von T. Krishnamacharya, T.K.V. Desikachar und R. Sriram zeichnet sich durch Schlichtheit und Konzentration auf das Wesentliche aus.
Keine atemberaubenden Posen, keine schicken Yogaklamotten, kaum Hilfsmittel.
Eher ein stiller Vertreter in der hippen, bunten Yogawelt.
Aber dafür ein Weg des konzentrierten Übens in Respekt den tradierten Yogaquellen gegenüber. Die Anleitungen, die Patañjali uns im Yoga Sūtra, seiner rund 2000 Jahre alten Grundlagenschrift des Yoga gibt, sind klar und prägnant.

"yogaścittavṛttinirodhaḥ" - "Yoga ist der Zustand, in dem die Bewegungen des Citta (des meinenden Selbst) in eine dynamische Stille übergehen.." (Yoga Sūtra I.2).
Punkt. Nicht mehr und nicht weniger ist Yoga.

Und was ist mit der Körperarbeit durch āsanas? Das ist doch das, was wir alle mit Yoga verbinden…
Ja, ein weites Übungsfeld mit viel Entwicklungspotential. Aber letztlich nur Mittel zum Zweck.
Und die Atemregulation durch prāṇāyāma?
Ja, die Beschäftigung mit dem Atem kann wunderbare Kraftquellen erschließen. Ist aber auch nur ein Mittel zum Zweck.
Nämlich dafür: den unruhigen Geist, unser Gedankenkarussell, unsere emotionalen Kettenreaktionen zu beruhigen und den Geist zu klären.
Das ist Yoga.
Keine Tiefenentspannung, die uns der Alltagssorgen enthebt. Aber auch keine gymnastische Aktivierung. Sondern das Erarbeiten einer Wohlspannung – der dynamischen Stille.

Dieser Wirkungszusammenhang von Körper, Atem und Geist macht die Yogapraxis zu einem ganzheitlichen Übungsweg, der alle Bestandteile des Menschseins in den Blick nimmt.
Ein lebenslanger Yogaweg: die Praxis wird immer feiner, genauer, präziser.
Und dies nicht als Selbstzweck, sondern um im alltäglichen Leben jenseits der Yogamatte mit mehr Gelassenheit, Wirkkraft und Sicherheit bestehen zu können.
Dafür braucht es die Rückbesinnung auf die Essenz des Yoga.
Eben:
Einfach Yoga.
Punkt.